Carl Christoph Hohmann

Carl Christoph Hohmann (* um 1722 in Sachsenhausen / Waldeck; † 15. Juni 1802 in Bergheim) [1] war ein waldeckischer Offizier.

Leben

Hohmanns Eltern sind unbekannt. Er heiratete am 4. Mai 1756 die 15 Jahre jüngere, damals erst 19 Jahre alte und bereits schwangere Anna Elisabeth Johannetta Wirsing (1737 - 1788), mit der er zwei Söhne hatte:

Carl Christoph Hohmann (* 1756)
August Wilhelm Hohmann (1759 - 1779). [1a]

Hohmann wurde 1776 für das 3. Waldeckischen Regiment angeworben, das als Hilfstruppe für Großbritannien im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zu dienen bestimmt war. Er trat als Fähnrich in die 4. Kompanie unter dem Kommando von Hauptmann Friedrich Christian Pentzel ein. [2]

Das gemäß dem Vertrag mit Großbritannien aus 670 Soldaten bestehende Regiment marschierte am 20. Mai 1776 aus Korbach ab, schiffte am 31. Mai 1776 in Bremen ein und landete nach einer 22-wöchigen Seereise am 20. Oktober 1776 in New York. Bereits am 16. November kämpfte das Regiment in der Schlacht um das Fort Washington, im Norden Manhattans. Die Jahre 1777 und 1778 verbrachte das Regiment weitgehend unbehelligt in New Jersey und auf Staten Island. Einzelne Truppenteile waren immer wieder in kleine Gefechte verwickelt, einige dutzend Männer gerieten in amerikanische Kriegsgefangenenschaft.

Am 31. Oktober 1778 bezog das Regiment Transportschiffe, um nach Pensacola / Westflorida verlegt zu werden. Nach einem vierwöchigen Aufenthalt auf Jamaika im Dezember 1778 landete die waldeckischen Truppen am 30. Januar 1779 in Pensacola. Hohmann wird an zwei Stellen des Tagebuchs des waldeckischen Feldpredigers Philipp Waldeck genannt. Demzufolge ging er am 22. Oktober 1778 kurz vor dem Auslaufen nach Pensacola noch einmal an Land spazieren; am 3. Dezember 1778 unternahm er gemeinsam mit Hauptmann Pentzel und Feldprediger Waldeck einen Spaziergang in Kingston/Jamaika. [3] Hohmann wurde am 25. April 1780 zum Secondeleutnant (Leutnant, Unterleutnant) befördert. [4] Während der Belagerung von Pensacola im Frühjahr 1781 verteidigte er mit Hauptmann Pentzel den Vorposten auf den sog. Cliffs am Eingang des Hafens von Pensacola gegen die spanisch-französische Flotte. Am 11. Mai 1781 kapitulierte auch dieser Vorposten, nachdem bereits am Tag zuvor die Stadt an die Spanier übergeben worden war. Hohmann, der zu diesem Zeitpunkt mit 24 Mann die Wacht im Fort hatte, wurde um drei Uhr nachmittags von einer gleichen Anzahl spanischer Soldaten abgelöst. [5] Der noch verbliebene Rest des Regiments kam in spanische Kriegsgefangenschaft. Ein Teil der waldeckischen Soldaten wurde zunächst nach Havanna gebracht, später, wie der Rest des Regiments, zurück nach New York geschickt, wo sie bis zum Ende des Krieges blieben. Carl Christoph Hohmann ging am 29. Mai 1781 an Bord der Santa Rosalina, um nach New York zurückzukehren. [6] Am 15. Juli 1783 schiffte das Regiment wieder Richtung Deutschland ein. Hohmann gehörte zu den wenigen Soldaten, die es aus dem ursprünglichen 670 Mann starken Kontingent, das 1776 nach Amerika gereist war, zurück in die Heimat schaffte. Von den insgesamt 1.220 Soldaten, die das Fürstentum Waldeck im Laufe des Krieges nach Amerika geschickt hatte, starben 80 auf den Transportschiffen, 358 an Krankheiten und Unfällen, nur 37 infolge von Kampfhandlungen. Etwa 50 Mann wurden in Amerika regulär aus dem Dienst entlassen und blieben dort. Hinzu kamen 227 Fahnenflüchtige. Nur gut 400 kehrten zurück in die Heimat, davon nur etwa 50 aus dem ersten Kontingent.

Nach seiner Heimkehr erreichte er im waldeckischen Militärdiensten noch den Rang eines Majors.

Anmerkungen

[1] Karl HEBELER / Helmut KATHÖWER / Ernst-Friedrich GALLENKAMP (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 82, Bergheim, Deutsche Ortssippenbücher, Reihe A, Band 379, Waldeckischer Geschichtsverein e.V. (Hrsg.), Bad Arolsen 2008, Nr. 929, 2398. Als Herkunftsort ist Sachsenhausen (Waldeck) vermerkt; so auch bei: Robert WETEKAM (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 11, Helsen, Waldeckischer Geschichtsverein (Hrsg.), Arolsen 1968, Nr. 4066 (S. 396, 397).
[1a] HEBELER/KATHÖWER/GALLENKAMP (wie Anm. 1).
[2] Bruce E. BURGOYNE, Waldeck Soldiers of the American Revolutionary War, Bowie 1991, Facsimile Reprint, Westminster 2005, S. 60; Inge AUERBACH / Otto FRÖHLICH: Hessische Truppen im Amerikanischen Unabhängigskeitskrieg (HETRINA), Index nach Familiennamen, Band V, Marburg 1976, S. 52, Nr. 3 [4860-4875].
[3] Frank LÖWENSTEIN, Lauter Freiwillige - Waldeckische Notizen aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, 2. überarbeitete und ergänzte Auflage, Baunatal 2014, S. 163, 177. ISBN 978-3-8442-2564-8.
[4] BURGOYNE (wie Anm. 2); Hohmann, Karl in: Hessische Truppen in Amerika, Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Stand: 18.3.2012.
[5] Waldeckisches Intelligenz-Blatt, Nr. 46/1781 vom 13. November 1781, Bericht des Hauptmann Pentzel über die Belagerung von Pensacola, S. 364-370 [369].
[6] BURGOYNE (wie Anm. 2); Hohmann, Karl in: Hessische Truppen in Amerika, Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), Stand: 18.3.2012; Waldeckisches Intelligenz-Blatt, Nr. 47/1781 vom 20. November 1781, Bericht des Hauptmann Pentzel über die Belagerung von Pensacola, S. 374-378.