Bertha von Bischofshausen (* um 1230; † nach 1254).
Bertha war die Tochter Werners II. von Bischofshausen und dessen Frau Gertrud von Itter. In den Urkunden der Familie wird sie nur zweimal erwähnt, erstmals zum 16. Mai 1249 als Werner II., seine Gemahlin Gertrud und ihre Kinder Heinrich, Werner, Hermann und Bertha zugunsten des Klosters Werbe auf ihr Recht an dem Zehnten in Basdorf verzichten. [1] Am 6. März 1254 stellt die gesamte Familie auf Burg Löwenstein eine Urkunde aus ("Nos Wernherus de Biscovishusen, Gertrudis uxor mea, Heinricus, Wernherus, Hermannus et Bruno filii nostrii, cum filia nostra Bertha..."), in der sie ihren Streit mit dem Abt und dem Konvent des Klosters Haina um das Dorf Vortheim für beigelegt erklärt. [2] Da die Kinder die Urkunde gemeinsam mit ihren Eltern ausstellten und damit ebenfalls bereits volljährig gewesen sein dürften, ist die Eheschließung Werners mit Gertrud in die Jahre 1225-1230 zu setzen. [3]
Über eine Heirat oder Nachkommen Berthas ist nichts bekannt. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Macht ihres Vaters wäre wohl nur eine Ehe mit einem benachbarten Adligen in Betracht gekommen, über die sich Urkunden erhalten haben müßten. Mangels entsprechender Nachrichten ist zu vermuten, daß Bertha früh gestorben oder - wie bei den jüngeren Kindern adliger Familien nicht unüblich - in ein Kloster eingetreten ist.
Friedrich SCHUNDER, Die von Loewenstein, Geschichte einer hessischen Familie, Band 1, Lübeck 1955, S. 31; Band 2, Regesten und Urkunden 1160-1539, Nr. 7, 15.
[1] SCHUNDER, Band 2, Regest Nr. 7 (S. 14).
[2]
SCHUNDER, Band 1, S. 31; Band 2, Regest Nr. 15 (S. 20). Urkunde abgedruckt bei: Carl Philipp KOPP, Ausführliche Nachricht von der ältern und neuern Verfassung der Geistlichen und Civil-Gerichten in den Fürstlich-Hessen-Casselischen Landen, Band 1, Kassel 1769, Beilage Nr. 59, S. 124 (Digitale Ausgabe).
[3] SCHUNDER, Band 1, Seite 29.