Entengasse 9 (Korbach)

Das Haus Entengasse 9 im Dezember 2016.
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Das Haus Nr. 9 in der Entengasse ist ein 1722 von Johannes Möller errichtetes Fachwerkhaus in der Altstadt von Korbach [1] Der Vorgängerbau war baufällig und ist eingestürzt.

Geschichte

1. Erster bekannter Eigentümer des Grundstücks war ab 1675 der Bauherr des heutigen Hauses: der Holzknecht Johannes Möller (* um 1650 in Büddefeld; begr. 03.10.1728, 78 Jahre) war der Sohn des Gebhard Möller aus der Freiheit Büddefeld. Am 9. Februar 1675 heiratete er Anna Catharina Mitzenhenn, Tochter des Schneidermeisters Georg Mitzenhenn (Bürger 1650).

2. Im Wege der Erbfolge wurde im Jahr 1728 Johann Dietrich Möller (* März 1681; † 15.04.1745, 64 Jahre), Sohn von Nr. 1, neuer Eigentümer. Seine Frau war Gertrud Neumeyer aus Gembeck (* 26.11.1682 in Gembeck; † 27.06.1756), Tochter des Bernd Neumeyer und dessen Frau Barbara, Geburtsname unbekannt, in Gembeck.

3. 1743 ging das Eigentum auf den Küfer Henricus Leinecke (~ 24.01.1714; † 25.03.1762) über. Er war der Sohn des Johannes Leinecke (Bürger 1709) und der Anna Margarethe Tent. Am 4. Nvoember 1738 heiratete er die Tochter von Nr. 2, Anna Erich Leinecke (* 1709; † 20.03.1794, 85 Jahre).

4. Im Jahr 1800 wurde Johann Henrich Steuber (~ 30.03.1744; † 15.02.1815) als neuer Eigentümer eingetragen. Er war der Sohn des Tagelöhners Johannes Steuber und diente zunächst als Tambour in einem waldeckischen Regiment in den Niederlanden. Später arbeitete er als Zimmermann. Am 9. November 1768 vermählte er sich mit Marie Margarethe Leinecke [ 18.03.1740; † 20.03.1809), älteste Tochter von Nr. 3.

5. Ebenfalls durch Eheschließung wurde 1804 der Tuch- und Plüschmacher Johann Henrich Mirk (* 26.07.1744 in Külte [2] ; † 01.01.1834) neuer Eigentümer, indem er am 15. Juli 1803 Maria Elisabeth Steuber (~ 26.01.1776; † 30.06.1853) heiratete, Tochter von Nr. 4. Mirk war der Sohn des Zeug- und Plüschmachers Christian Mirk in Berndorf. Henrich Mirk tauschte im Jahr 1809 das Haus mit Nr. 6 und zog in dessen Haus Klosterstraße 6.

6. 1809 erwarb durch Tausch (s.o., Nr. 5) der Schuhmacher Johann Justus Weese (~ 15.04.1753; † 11.10.1816) das Grundstück. Er war der Sohn des Schuhmachers Johannes Weese in Vöhl und der Maria Elisabeth Leye. Er erhielt 1784 die Bürgerrechte und ging am 1. Dezember desselben Jahres mit Marie Henriette Ackermann (~ 24.02.1754; † 05.02.1795) die Ehe ein. Sie war die Tochter des Schuhmachers Maximilian Leonhard Ackermann und der Anna Erich Heßler. Nur vier Monate nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 2. Juni 1795 Marie Elisabeth Frese (* 25.12.1767 in Flechtdorf; † 03.04.1834), Tochter des Schneidermeisters Reinhard Frese (* 27.05.1735; † 09.12.1803) in Flechtdorf. [3] Johann Justus Weese wohnte vorher in seinem elterlichen Haus in der Klosterstraße 6.

7. 1827 Johann Georg Wesse.

8. 1861 Johann Friedrich Christian Tepel

9. 1890 Marie Tepel.

10. 1944 Heinrich Tepel.

11. 1950 Karl Vöpel.

12. Die weiteren Eigentümerwechsel sind hier nicht bekannt.

Bilder

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Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 7, Dalwigker Straße - Am Butterturm - Grabenstraße - Entengasse - Tränkestraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1960, S. 61-63. Alle folgenden Daten, soweit nicht anders vermerkt, nach THOMAS. Falls nicht anders angegeben, sind alle genannten Personen in Korbach geboren und gestorben.
[2] Bei Hilmar G. STOECKER (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 46, Külte, Waldeckischer Geschichtsverein e.V. Arolsen und Magistrat der Stadt Volkmarsen (Hrsg.), Korbach 1993, findet sich kein Taufeintraf des Johann Henrich Mirk in Külte. Es findet sich zu der Zeit auch keine Familie Mirk in Külte. Vielleicht wurde er dort nur auf der Durchreise geboren.
[3] Karl SCHULTZE (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 59, Flechtdorf, Waldeckischer Geschichtsverein e.V. Bad Arolsen (Hrsg.), Korbach 1998, S. 124, Nr. 351. Reinhard Frese hatte zwei Töchter und einen Sohn. Die Mutter der Kinder ist bei SCHULTZE nicht genannt.