Franz Leusmann (* um 1582; † zwischen 1649/51) war Ratsherr, Pfennigmeister und Bürgermeister in Korbach.
Franz Leusmann war das zweite von vier Kindern des Ulrich Leusmann und der Anna von Geismar. [1] Er hatte seit 1610 die Korbacher Bürgerrechte inne, war 1612 Ratsherr, 1618 Pfennigmeister und 1622 bis 1624 Bürgermeister. Wegen Schwängerung der Barbara Vogel aus Flechtdorf mußte er am 21. Juni 1627 Kirchenbuße tun. Aus der Verbindung stammt ein Kind, von dem sonst nichts bekannt ist. 1634 wird er als reicher Mann bezeichnet. Am 19. September 1641 bekannte er, der Schwiegermutter von Caspar Platte, Witwe des Bürgermeisters Christoph Goette, 170 Reichsthaler schuldig zu sein, am 14. Dezember 1649 bat er die gräfliche Kanzlei um Moderation der Lehnsgefälle.
Am 3. Februar 1611 heiratete er in Korbach (oder Paderborn?) Anna Koch (* um 1592 in Paderborn; † 01.12.1616 [Kindbett]), Tochter des Heinrich Koch, Bürgermeister in Paderborn und der Edeling Schnarmann.
Das Paar hatte vier Kinder:
1. Jost Henrich Leusmann (Oberstraße 2)
2. Anna Elisabeth Leusmann (um 1613-?) ⚭ Peter Droll
3. Conrad Leusmann (*/† 1615)
4. ... (*/† Dezember 1616 mit der Mutter im Kindbett)
Eine zweite Ehe ging Franz Leusmann um 1620 mit Elisabeth Heidenreich ein (* um 1585 in Paderborn; † vor 1649 in Korbach), Witwe des Heinrich Perlensticker, Ratsherr zu Paderborn, und Schwester des Johann Heidenreich (⚭ Anna Wedderold), Ratsherr und Kämmerer in Warburg, und Tochter von Joist Heidenreich, Goldschmied und Bürgermeister in Paderborn und seiner Frau Catharina N.N.
Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor:
1. Anna Erich
2. Franz Conrad Leusmann
3. Meinolf Leusmann
4. Maria Elisabeth Leusmann (~ 06.1.1628; begr. 28.07.1676) ⚭ Henrich Germighausen (Professor-Bier-Straße 5)
5. Catharina Elisabeth Leusmann
6. Franz Georg Eber(har)t Leusmann
Mit Vertrag vom 29. Juli 1651 verkaufen seine Kinder Jost Henrich Leusmann Me(i)nolf Leusmann, Georg Eberhart Leusmann, Catharina Leusmann und Anna El(i)s(a)beth Leusmann das Wohnhaus und alle Hofgebäude an der Neustädter Kirche (vgl. die Ausführungen bei Kirchstraße 7) an Tilemann Judenhertzog. Franz Leusmann wird in dieser Urkunde als verstorben bezeichnet.[2]
[1] Diese und alle folgenden Angaben nach Friedrich Josef HEIDENREICH, Die Familie Leusmann und ihr Verwandtenkreis, in: Hessische Familienkunde, Band 17, Heft 8, 1985, Sp. 407-418 [409-410].
[2] Bernd KRÖPELIN (Bearb.), Korbacher Urkunden, Regesten, Band 2, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 2002, Seite 65, Nr. 656.