Heinemann III. von Itter (* vor 1310; † um 1356) war ein Edelherr in der Herrschaft Itter.
Heinemannn III. von Itter war der Sohn des Thielemann I. von Itter und dessen Frau Cunigunde. [1] Mit seinen Geschwistern Johannes II. von Itter, Wilhelm des II. von Itter und Adolph von Itter wuchs er wahrscheinlich auf oder in der Umgebung der Itterburg auf. Seine Frau hieß Margarethe, ihre Herkunft ist nicht bekannt. Mit ihr hatte er wenigstens zwei Kinder:
Heinrich († um 1356)
Kunigunde
Heinemann III. und/oder sein Sohn Heinrich wurden um 1356 im Streit um die Alleinherrschaft von Heinemanns Bruder Adolph oder einem seiner Söhne getötet. Als Reaktion auf diesen Mord belagerten der Landgraf Heinrich II. von Hessen, der Erzbischof Gerlach von Mainz und Truppen des Waldeckischen Grafen Otto II. von Waldeck die Itterburg und teilten die Herrschaft Itter unter sich auf. [1a] Hiervon berichtet die - im Kern historisch verbürgte - Sage vom Schatz in der Itterburg.
In der um 1400 verfaßten Limburger Chronik des Tilemann Elhen von Wolfhagen wird über das Ereignis wie folgt berichtet: [2]
"Item in diser zit da irslug eins herren son von Itter, daz da stoßet an daz lant zu Hessen, zu doide sinen vedern, umb daz ime di herschaft zu Itter werden mochte. Unde umb den großen mort unde bosheit so zogen di zwene fursten her Gerlach erzebischof zu Menze geborn von Nassauwe unde lantgrebe Heinrich lantgrebe zu Hessen unde grebe Otte von Waldecke vur daz sloß Itter unde anders vur sin sloße, lant unde lude unde gewonnen di sloße, lant unde lude unde deilten daz under sich unde behilden zu ewigen dagen di herschaft von Itter."
Unter Hinweis auf die Limburger Chronik berichtet Wigand Gerstenberg von Frankenberg ganz ähnlich über den Vorfall: [3]
"Alss man schreib nach gots geburt 1354 jare, du herstach eyn herre zu Yter synen vettern, uff erme slosse genant Yter, darumbe das em die hirschafft alleyne bliben mochte. Unde umbde der grossen boisheyd unde untruwe willen so czogen die czwene fursten, her Gerlach, ertzbisschoff zu Mencz, lantgrave Hinrich, unde grave otto von Waldeck vor das slos Yter; unde gewunnens, unde namen die hirschfft gantz yn unde behildens auch. Alsus lesit man in der croniken von Limpurg. (Hir sal stehin, das dry here liggen vor dem slosse Yter: Mentz, lantgravessch unde Waldecksch; unde gewynnens auch.)"
Am 4. April 1356 ist Heinemann III. von Itter mit seinem Sohn Heinrich noch urkundlich belegt, am 2. Juni 1357 waren beide tot und Heinemanns Witwe Margarethe wurde von Hessen - und bald darauf auch von Mainz - wegen ihrer Rechte an Itter abgefunden. [4] Der Graf von Waldeck erscheint urkundlich nicht als Teilnehmer an dem Heereszug gegen die Itterburg; er erhielt aber 1359 den mainzischen Anteil an Itter als Pfandschaft .
Heinemanns Witwe Margarethe heiratete Graf Otto II. von Waldeck. [5] Zum Teil wird angegeben, Graf Otto habe Heinemanns und Margarethes Tochter Kunigunde geheiratet. [6]
[1] Johann Adam KOPP, Kurze historische Nachrichten von den Herren zu Itter, herausgegeben von Carl Philipp Kopp, Marburg 1751 ( Digitale Ausgabe), S. 120.
[1a] Landgrafen-Regesten online Nr. 1221 (Stand: 27.03.2015)
[2] Arhur WYSS (Hrsg.), Die Limburger Chronik des Tilemann Elhen von Wolfhagen, MGH Dt. Chron 4,1, Hannover 1883, S. 43, Ziff. 36 und Anm. 6. ( Digitale Ausgabe).
[3] Hermann DIEMAR (Bearb.), Die Chroniken des Wigand Gerstenberg von Frankenberg, 2. Auflage 1989, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 7, Band 1, S. 256.
[4] Vgl. KOPP (wie Anm. 1), Beilagen (Urkunden), S. 245-247; Fritz VIGENER (Bearb.), Regesten der Erzbischöfe von Mainz von 1289-1396, Zweite Abteilung, Zweiter Band, Leipzig 1914, Nr. 0825 und Nr. 0903 ( Digitale Ausgabe).
[5] KOPP (wie Anm. 1), S. 139.
[6] So z.B. Philipp DIEFENBACH, Die Geschichte von Hessen mit besonderer Berücksichtigung des Großherzogtums, Darmstadt 1831, S. 82.