Bunsenstraße 9 (Korbach)

Das Haus Bunsenstraße 9 im Juni 2017.
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Das Haus Nr. 9 in der Bunsenstraße ist Fachwerkhaus unbekannten Baujahres - wahrscheinlich 18. Jahrhundert - in der Altstadt von Korbach [1]

Geschichte

1. Erster bekannter Eigentümer war der Lehrer Franz Müller/Möller (* 17.09.1670; ~ 25.09.1670; † 19.04.1748; begr. 25.03.1748), Sohn des Tuchhändlers Johannes Möller/Müller (~ Dez. 1637; † 22.09.1712; Bürger 1661, Marktplatz 6) und dessen Frau Anna Margarethe, Geburtsname unbekannt (* März 1638; † 12.04.1720). Franz Müller besuchte 1682 bis 1691 das städtische Gymnasium, studierte ab 1692 Theologie in Jena, ab 1694 in Marburg. Von 1697 bis 1731 war er Lehrer der Septima des Gymnasiums. 1710 erwarb er die Korbacher Bürgerrechte. Seine erste Ehefrau war seit 1697 Marie Margarethe Scriba (* 09.07.1668; begr. 29.08.1729), Tochter des Balthasar Scriba (Dalwigker Straße 5) und der Kunigunde Kannegießer. Eine zweite Ehe ging er am 4. Januar 1732 mit Anna Marie Linnekugel (~ 30.11.1698 in Berndorf; † 14.03.1778 in Flechtdorf) ein, Tochter des Johann Heinrich Linnekugel (Kirchstraße 24) und der Marie Christiane Nelle. Müller hatte aus der ersten Ehe vier und aus der zweiten Ehe zwei Kinder. Der Sohn Josias (1704-1764) nahm die Stelle des Vaters am Gymnasium ein und wurde dessen Subkonrektor. [2] Franz Müller war später auch Eigentümer des Hauses seiner Schwiegereltern (Dalwigker Str. 5).

Aus der ersten Ehe gingen vier Kinder hervor:

a) Anna Elisabeth Möller (~ 30.01.1699; begr. 16.02.1702)
b) Friederike Charlotte Möller (~ 08.01.1702; begr. 07.07.1797) 1. 08.11.1724 in Berndorf mit Heinrich Wilhelm Götte (* 1688 in Helmscheid; begr. 04.07.1740 in Berndorf) [3] , Landwirt; 2. 17.01.1742 mit Johannes Dilscher, (* um 1702; begr. 08.07.1775), Landmilizhauptmann.
c) Josias Möller (* 02.04.1704; † 06.06.1764), Kirchstraße 8, Subkonrektor am Gymnasium. Er übernahm die Stelle von seinem Vater, der 1731 in Pension ging.
d) Margarethe Möller (* 1706; † 20.01.1769 in Soest).

Mit seiner zweiten Frau hatte Franz Möller noch einmal zwei Kinder:

a) Johanne Juliane Möller (~ 10.07.1733; begr. 31.12.1752) 14.05.1751 mit Johann Daniel Range (~ 24.11.1726; beg. 03.10.1756), Schuhmacher
b) Heinrich Tilemann Möller ( + ´20.02.1738; † ?)

2. 1751 erwarb durch Heirat der Schuhmachermeister Johann Daniel Range (~ 24.11.11726; begr. 03.10. ?), Bürger 1761, das Haus. Sein Begräbnisjahr und seine Eltern sind bei THOMAS/WILKE (wie Anm. 1), möglicherweise infolge einer Zeilenauslassung in der 2. Auflage, nicht angegeben. Er wird im Güterverzeichnis von 1757 als "Johann Daniel Range junior" bezeichnet und war vielleicht ein Sohn des gleichnamigen Schuhmachermeisters Johann Daniel Range (Tränkestraße 11). Am 14. Mai 1751 heiratete er Johanna Juliana Catharina Müller (~ 10.07.1733; begr. 31.12.1752), Tochter von Nr. 1. Eine zweite Ehe ging er 1754 in Ober-Waroldern mit Marie Wilhelmine Berthold (* 1734 in Ober-Waroldern; begr. 10.09.1799) ein. Sie heiratete in zweiter Ehe Nr. 3.

3. 1758 wurde der Kaufmann Balthasar Schwarz (* um 1716 in Breidenbach/Fürstentum Schwarzburg, Thüringen [Großbreitenbach?]; † 26.05.1782, 66 Jahre), Bürger 1757, neuer Eigentümer, da er am 7. Oktober 1757 Marie Wilhelmine Bertold, Witwe von Nr. 2, geheiratet hatte. Im Jahr 1765 kaufte er auch das Haus Stechbahn 26.

4. 1772 Johann Friedrich Mannes

5. 1786 erwarb der Stadtrezeptor, Hut- und Filzmacher Johann Bernhard Christian Bornemann (* 25.12.1750; † 07.10.1813) das Haus. Er war der Sohn des Hutmachers Friedrich Carl Bornemann (Mauergasse 8) und der Anna Marie Clement, sowie Enkel des Johann Adam Bornemann (Stechbahn 28). Am 22. August 1780 vermählte er sich mit Eleonore Friederike Striepecke (* 1760; † 04.02.1810, 50 Jahre), Tochter des Fürstlichen Jägers Johann Friedrich Striepecke. Das Paar hatte nur ein Kind: Carl Bornemann, Nr. 6.

6. 1805 wurde das Haus auf den Hut- und Filzmacher Johann Carl Bornemann (25.07.1781; † 26.11.1846) übertragen, einziger Sohn von Nr. 5. Am 18. Oktober 1805 ehelichte er Charlotte Collin (* um 1890 in Homburg v.d.H.; † 08.04.1863, 73 oder 75 Jahre), zweite Tochter des Preußischen Regiments-Chirurgen Joachim Collin in Homburg v.d.H. Ihre ältere Schwester hatte 1804 den Posthalter Jeremias Todt (Professor-Bier-Straße 18) geheiratet. Carl Bornemann und Charlotte Collin hatten wenigstens ein Kind: Wilhelm Bornemann (Nr. 7).

7. 1865 wurde der Hutmacher und Handarbeiter August Friedrich Wilhelm Ludwig Bornemann (* 11.04.1818; † 27.01.1881) als neuer Eigentümer eingetragen, Sohn von Nr. 6. Er heiratete am 14. Februar 1865 Wilhelmine Christiane Eleonore Schüttler (* 06.05.1828; † 27.02.1895), Tochter des Georg Christian Schüttler (Hinter dem Kloster 6) und der Justine Wilhelmine Elisabeth Cupitz. Wilhelm Bornemann zog mit seiner Frau in das Haus seiner Schwiegereltern, dessen Eigentümer er 1870 wurde und verkaufte das vorliegende Haus an Nr. 8. Wilhelm Bornemann und Christiane Schüttler hatten mindestens ein Kind:

Carl Bornemann (* 03.05.1864; † 12.10.1947), Hinter dem Kloster 21

8. 1867 Ludwig Adolf Reinhard Röhr

9. 1870 Karl Heinrich Wilhelm Nelle

10. 1897 Heinrich Stein

11. 1941 Heinrich Stein, Sohn von Nr. 2.

12. Frieda Stein, Witwe von Nr. 11

13. Neue Heimat Süd-West GmbH

Bilder

Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS/Karl WILKE (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 2, Professor-Bier-Straße - Hinter dem Kloster - Bunsenstraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.), 2. Auflage 1998, S. 169-171. Alle folgenden Daten, soweit nicht anders vermerkt, nach THOMAS/WILKE. Falls nicht anders angegeben, sind alle genannten Personen in Korbach geboren und gestorben.
[2] Alle Angaben über Franz Müller nach: Hilmar-G. STOECKER, Die Lehrer des Gymnasiums zu Korbach (1579-1900), Geschichtsblätter für Waldeck, 65. Band (1976), S. 5- 102 [49].
[3] Heinrich GRAF (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 39, Helmscheid, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1989, Nr. 212 (S. 182).