Das Haus Nr. 2 in der Kirchstraße war ein wahrscheinlich 1711 errichtetes Fachwerkhaus in der Altstadt von Korbach [1] Es handelte sich um das alte Pforthaus am Berndorfer Tor. Es wurde am 20. Juni 1969 [2] abgerissen, um dort ein modernes Geschäftshaus zu errichten. Dieses ist heute der Professor-Bier-Straße als Haus Nr. 2B zugeordnet.
1. Das Pforthaus war bis 1846 im Eigentum der Stadt Korbach.
2. Am 27. März 1846 erwarb der Hutmacher und Polizeidiener Johann Christian Friedrich Wilhelm Ockel (* 11.40.1813; † 02.09.1870) das Haus für 354 Taler. Eine Restschuld in Höhe von 178 Taler wurde bis 1856 getilgt. Er war der Sohn des Hutmachers Friedrich Ockel und der Christiane Welling. Am 5. Juni 1836 heiratete er Johanette Wilhelmine Christiane Graf (* 01.06.1805; † 05.11.1848), Tochter des Oekonomen Johann Friedrich Graf (Klosterstraße 10) und der Catharina Margarethe Nelle. Aus dieser Ehe ging mindestens ein Kind hervor:
Carl Christian Heinrich Ockel (* 14.04.1837; † 23.12.1926), Stechbahn 17
Eine zweite Ehe ging er am 16. Oktober 1853 mit Henriette Wilhelmine Louise Götte (* 08.03.1821; † 04.12.1879) ein, Tochter des Polizei-Inspektors Franz Wilhelm Götte und der Catharina Maria Volmar. Aus dieser Ehe stammen wenigstens zwei Kinder (unten, Ziff. 3).
3. 1881 werden Georg Heinrich Friedrich Ockel (* 07.05.1854; † ?), Hutmacher in Wiesbaden, und Hermine Wilhelmine Marie Ockel (* 24.04.1858; † 23.07.1902), Kinder von Nr. 2 aus zweiter Ehe, neue Eigentümer.
4. 1882 erwirbt Marie Ockel das Haus zum Alleineigentum. Am 26. November 1880 heiratet sie den Landwirt Carl Friedrich Heinrich Tent (* 11.09.1847; † 24.12.1926 in Wattenscheid), Sohn des Hofgerichtspedells Johann August Friedrich Tent (Kirchstraße 8) und der Caroline Elisabeth Müller.
5. Im Jahr 1926 erbte Auguste Arnold, geborene Tent (* 08.10.1885; † 31.05.1959), Tochter von Nr. 4, das Haus. Sie vermählte sich am 10. September 1905 in Wattenscheid mit dem Schreinermeister Friedrich Arnold (* 01.1.1878 in Giebringhausen;† 23.04.1969), Sohn des Landwirts Ernst Arnold aus Heringhausen und der Friederike Saure aus Usseln.
6. 1969 ging das Eigentum auf die Enkelin von Nr. 5 über.
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[1] Hermann THOMAS/Karl WILKE/Lothar GERLACH (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 3, Kirchstrasse - Unterstrasse - Nikolaistrasse - Oberstrasse - In der Pforte - Brauberg - Ketzerbach - Ascher - Mauergasse, 2. Auflage, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 2003, S. 43-44; Hermann THOMAS/Karl WILKE, Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 2, Professor-Bier-Straße - Hinter dem Kloster - Bunsenstraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.), 2. Auflage 1998, S. 55-57. Alle folgenden Daten, soweit nicht anders vermerkt, nach THOMAS. Falls nicht anders angegeben, sind alle genannten Personen in Korbach geboren und gestorben.
[2] Wilhelm HELLWIG (Bearb.), Chronik der Stadt Korbach, Band 1 (1960-1969), Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1980.