Brauberg 2 (Korbach)

Das Haus Brauberg 2 im November 2016.
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Das Haus Nr. 2 am Brauberg ist ein um 1720 von Johannes Brand errichtetes Fachwerkhaus in der Altstadt von Korbach [1]

Geschichte

1. Bauherr und erster bekannter Eigentümer des Grundstücks war Johannes Brand (* um 1688 in Goddelsheim; begr. 08.02.1758, 73 Jahre). Seine Frau hieß Agnetha (* um 1684; begr. 22.02.1760), Geburtsname unbekannt. Brand erwarb 1710 die Bürgerrechte. Das Paar hatte mindestens zwei Kinder:

a) Catharina Agnetha Brand (~ 12.03.1714; † 11.08.1781), die mit Johannes Klauke (Violinenstraße 1), später mit Franz Reddehase verheiratet war.
b) Johanna Catharina Friederike Brand, Nr. 2

2. Im Jahr 1743 erwarb durch Eheschließung der Metzgermeister Georg Melchior Dulfigge (~ 09.03.1718; begr. 02.02.1751) das Haus. Er war der Sohn des Metzgermeisters Johannes Dulfigge, Bürger 1717. Am 23. Januar 1743 heiratete er Johanna Catharina Friederike Brand (~ 10.12.1719; begr. 09.01.1749), Tochter von Nr. 1. Eine zweite Ehe ging er am 18. Juni 1749 mit Anna Getrud Beste (~ 10.03.1730; begr. 23.09.1798) ein, Tochter des Johann Christoph Beste aus Dorfitter, Bürger 1717, und der Anna Catharina Neumann. Sie heiratete nach dem Tod ihres Mannes Nr. 3. Anna Gertrud Beste war insgesamt viermal verheiratet (Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4 und Nr. 5). Ihre Ehemänner wurden jeweils Eigentümer des vorliegenden Hauses.

3. Ebenfalls durch Eheschließung gelangte das Haus 1751 in den Besitz des Metzgermeisters Johann Conrad Asmuth (~ 25.03.1727; begr. 27.01.1755), Sohn des Leonhard Asmuth (Lengefelder Straße 7) und der Maria Elisabeth Neudorf, indem er in jenem Jahr Anna Gertrud Beste heiratete, Witwe von Nr. 2.

4. 1756 erwarb der Sergeant Ernst Bornemann (* in Adorf; † 1763) das Haus. Er war verheiratet mit Anna Gertrud Beste (~ 10.03.1730; begr. 23.09.1798), Tochter des Johann Christoph Beste aus Dorfitter, Bürger 1717, und der Anna Catharina Neumann. Nach Bornemanns Tod heiratete seine Witwe Nr. 5.

5. 1769 ging das Eigentum auf den Bäckermeister Johann Christian Tilemann Bunse (~ 14.07.1741; † ?) über, indem er am 31. Mai 1769 die Witwe von Nr. 4, Anna Gertrud Beste, heiratete. Bunse erwarb im gleichen Jahr auch die Bürgerrechte. Er war der Sohn des Bäckermeisters Johann Georg Bunse (Stechbahn 13) und der Christina Wilhelmine Happe..

6. 1780 kaufte der Schieferdecker Johann Wilhelm Schönhard (~ 17.12.1751; begr. 21.05.1796) das Haus. Er war der Sohn des Schieferdeckers Christian Schönhard und der Margarethe Elisabeth Joachim. Er vermählte sich am 20. September 1774 mit Sophie Maria Rauch (~ 26.01.1744; † ?), Tochter des Küsters der Neustadt, Johannes Rauch und der Henriette Sybille Pfaff. Schönhard erhielt 1774 die Bürgerrechte. Von 1784 bis 1800 war Schönhard sodann Eigentümer des gegenüberliegenden Hauses Ascher 7.

7. 1784 erwarb der Töpfer Johann Friedrich Kiefer das Haus. Er war verheiratete mit Johanna Catharina Friedewald. Weitere Daten über die Eheleute sind nicht bekannt..

8. 1789 kaufte der Bäckermeister Christian Friedrich Schotte (* um 1742; † 02.06.1826) das Anwesen. Er war er Sohn des Bäckermeisters Justus (Jost) Henrich Schotte (Klosterstraße 16) und der Catharina Elisabeth Hillebrand. Am 13. Januar 1779 heiratete er Anna Maria Knoche (* um 1751; † 30.08.1794, 43 Jahre), Tochter des Jost Henrich Knoche in Dorfitter. Eine zweite Ehe ging er am 14. November 1794 mit Marie Henriette Meier (* um 1755 in Nordenbeck; † 20.1.1843, 88 Jahre) ein, Bürgerin 1795, Tochter des Henrich Christoph Meier in Nordenbeck. Schotte erwarb 1791 die Bürgerrechte und war 1794 Dechand der Bäckergilde.

9. 1824 Friedrich Wilhelm Küthe.

10. 1867 Heinrich Friedrich Christian Stiehl.

11. 1876 Friedrich Wilhelm Louis Köhler.

12. 1902 Heinrich Friedrich August Köhler.

13. 1926 Erbengemeinschaft Köhler.

14. 1930 Heinrich und Johanne Köhler.

15. 1943 wurde der Arbeiter Karl Kimm (* 10.09.1905 in Marienhagen; † 03.06.1983 in Kanada) neuer Eigentümer. Er heiratete am 28. September 1935 in Eimelrod Berta Emde (* 07.07.1912 in Eimelrod; † 08.03.1985 in Kanada). Die Familie Kimm wanderte 1952 nach Kanada aus. Das Grab der Eheleute Kimm findet sich auf dem Union Cemetery in Calgary/Kanada. [2]

16. 1952 kaufte der Verwaltungsangestellte Walter Honus (* 22.05.1909 in Czechowitz/Oberschlesien; † 03.06.1980) das Haus. Er war der Sohn des Böttchermeisters Adolf Honus in Czechowitz und der Irma Knapetz aus Budapest. Am 29. Dezember 1941 heiratete er in Langenöls [3] Katharina (Käthe) Scholz (* 12.08.1921 in Weißstein-Waldenburg/Niederschlesien; † 26.06.2018 [4] ), Tochter des Hauptlehrers Bruno Scholz aus Pontwitz/Kreise Oehls, Niederschlesien, und der Frieda August aus Bernstadt/Kreis Oehls.

17. 1975 erwarb die Stadt Korbach das Haus von Nr. 16. Es sollte zunächst wegen des schlechten Bauzustands abgerissen werden. 1983 wurde es jedoch zur Sanierung an Nr. 18 veräußert.

18. 1983 Malermeister Heinrich Schelberg (* 06.08.1929; † 22.10.1994).

19. 1994 Witwe und Sohn von Nr. 18.

Bilder

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Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS/Karl WILKE/Lothar GERLACH (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 3, Kirchstrasse - Unterstrasse - Nikolaistrasse - Oberstrasse - In der Pforte - Brauberg - Ketzerbach - Ascher - Mauergasse, 2. Auflage, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 2003, S. 141-143. Alle folgenden Daten, soweit nicht anders vermerkt, nach THOMAS. Falls nicht anders angegeben, sind alle genannten Personen in Korbach geboren und gestorben.
[2] Foto des Grabsteins auf findagrave.com.
[3] Bei THOMAS/WILKE/GERLACH (wie Anm. 1) steht "Lagenölz". Es ist zu vermuten, dass es sich um einen Druckfehler handelt und Langenöls in Niederschlesien gemeint ist.
[4] Traueranzeige, Waldeckische Landeszeitung, Ausgabe vom 30. Juni 2018.