Dalwigker Tor (Korbach)

Dalwigker Tor um 1840 (Rekonstruktionszeichnung).
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Das Dalwigker Tor war das südliche Stadttor in der Stadtbefestigung von Korbach. Es stand am südlichen Ende der Dalwigker Straße, vor dem heutigen Haus Nr. 12 und dem früheren Haus Nr. 13. Heute ist nur noch die westliche Zwingermauer der früheren Doppeltoranlage erhalten.

Geschichte

Im Jahre 1370 gestattete Graf Heinrich VI. von Waldeck den Korbachern, ihre Stadt weiter nach Bedarf zu befestigen. Die Arbeiten scheinen jedoch nicht sofort begonnen worden zu sein, da bei dem Aufstand der Zünfte von diesen geklagt wird, der Rat habe die Mauern der Stadt verfallen lassen, so daß sie "allenthalben offen stünden". [1] Nach der Vereinigung beider Städte (1377) wurden die Ausbesserungs- und Erneuerungsarbeiten jedoch schnell vorangestrieben und beide Städte mit einem zweiten Mauerring umgeben. Infolgedessen mußten auch die Tore zu Doppeltoren ausgebaut werden. Das einst am äußeren Enser Tor angebrachte Relief des Stadtwappens, der sogenannte Kilianstein mit der Inschrift "Sanctus Kilianus / anno domini mccccxiiii in vigilia ascentionis .....", d.h. den 16. Mai, dem Tage vor Himmelfahrt des Jahres 1414, bezeichnet vielleicht das Jahr der Vollendung. [2]

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden alle fünf Stadttore als Verkehrshindernisse entfernt, nachdem wiederholt Fuhrwerke in den engen Toren stecken geblieben waren. Das Tränketor wurde 1831 auf Veranlassung des Bürgermeisters Schleicher abgebrochen, die Steine zum Chausseebau verwandt. 1836 folgte das Lengefelder Tor. Ein Turm des Außentores blieb erhalten und wurde später in Kümmells Gartenhaus einbezogen. 1838 wurde das Berndorfer Tor abgebrochen. An Stelle des Außentores wurden 1839 zwei von F. v. Rheins entworfene Torpfeiler aufgestellt. 1843 kam das Dalwigker Tor an die Reihe. Als letztes wurde das Enser Tor abgebrochen. [5]

Bilder

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Anmerkungen

[1] Wolfgang MEDDING (Bearb.), Korbach - Die Geschichte einer deutschen Stadt, Stadt Korbach (Hrsg.), 2. Auflage 1980, S. 96.
[2] Albert LEISS, Chronik der Stadt Korbach, II. Teil (1377-1434), in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont, 18. Band (1920), S. 55-84 [62], meint hingegen, der Stein belege das Datum 7. Juli 1414.