Michael Vöpel (* um 1496 in Volkmarsen; † 1562) war ein reicher Kaufmann in Korbach.
Michael Vöpel (Voipel, Vopeln, Foepeln, Faupeln, Vaupel) wurde um 1496 in Volkmarsen geboren. Sein Vater war Curt Voipel (* um 1470; † 1555 in Volkmarsen), Bürger und Lehensmann in Volkmarsen. [1] Michael Vöpel wurde 1518 Bürger in Korbach und heiratete um 1520 eine Appolonia (Nachname unbekannt), die in den Jahren 1530 und 1549 bezeugt ist und 1551 starb. Mit ihr hatte Michael Vöpel mindestens ein Kind:
Gertrud Vöpel (* um 1522; † 27.04.1566) ⚭ Anton Leusmann (1510-1585), Sohn des Tile Leusmann [1a]
Kurz danach ging Michael Vöpel eine zweite Ehe mit der gut 20 Jahre jüngeren Anna Korthaus (* um 1518; † 01.12.1562 [1b]) ein. Sie war die Tochter des Bürgermeisters Konrad Korthaus und der Adelheid Loessken. [2] Die Familie Korthaus (Corthauer, Cortheus) stammt aus Warburg, wo sie im 14. Jahrhundert zum Patriziat gehörte; von dort aus gelangte sie nach Volkmarsen, Marsberg und Korbach. [3] Michael Vöpels zweite Gattin hatte zwar eine Schwester namens Appolonia. Diese kommt jedoch nicht als erste Ehefrau Vöpels in Betracht, da sie erst um 1540 geboren wurde, mit Detmar Leusmann (um 1512-1581) verheiratet war und erst 1597 starb. [4]
Im Jahr 1551, also kurz nach ihrer Eheschließung, errichteten Michael Vöpel und Anna Korthaus ein Steinhaus in der Tränkestraße 14. Das Paar hatte mindestens vier Kinder:
Ditmar Vöpel (1554-1627) [5] ⚭ Anna Leusmann (um 1560-1622) [6]
Johannes Vöpel [7]
Franciscus Vöpel [7]
Ottilia Vöpel ⚭ I. Hermann Nelle, II. Franz Kemmer [7a]
Anna Korthaus' Nichte, Margarethe Korthaus, Tochter ihres Bruders Johannes Korthaus, wohnte auf der anderen Seite des Kirchhofes, auf der Stechbahn, in dem Haus, an dessen Stelle heute das Kriegerdenkmal steht.
Der Bau eines Steinhauses - eines der wenigen in Korbach bezeugten - belegt den Wohlstand Michael Vöpels, der über 2.000 Gulden besessen haben soll. [8]
[1] Helmut NICOLAI/Wilhelm HELLWIG/Ingeborg MOLDENHAUER (Bearb.), Waldeckische Wappen - Beiträge zur Familiengeschichte, Teil 2 - Bürgerwappen, Arolsen 1987, S. 381-382 (Vopel), vgl. auch Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 7, Dalwigker Straße - Am Butterturm - Grabenstraße - Entengasse - Tränkestraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1960, S. 123-126.
[1a] Friedrich Josef HEIDENREICH, Die Familie Leusmann und ihr Verwandtenkreis, in: Hessische Familienkunde, Band 17, Heft 7, 1985, Sp. 333-352 [336-340].
[1b] Den Todestag von Anna Kortheus hat vermerkt Jonas Trygophorus in seinen "Denkwürdigkeiten". Vgl. Albert LEISS (Hrsg.), Die Denkwürdigkeiten des Jonas Trygophorus, in: Paul JÜRGES/Albert LEISS/Wilhelm DERSCH, Waldecker Chroniken, Chroniken von Hessen und Waldeck, Zweiter Band, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck VII/2, Marburg 1914 S. 234.
[2] Hermann STEINMETZ, Die waldeckischen Beamten vom Mittelalter bis zur Zeit der Befreiungskriege, in: Geschichtsblätter für Waldeck, Band 56 (1964), S. 22, Nr. 69 und S. 44, Nr. 134; NICOLAI/HELLWIG/MOLDENHAUER (wie Anm. 1); THOMAS (wie Anm. 1), S. 126 (Tränkesstraße 14) nennt nur den Vornamen Adelheid.
[3] NICOLAI/HELLWIG/MOLDENHAUER (wie Anm. 1), S. 241 (Korthaus).
[4] HEIDENREICH (wie Anm. 1a), Sp. 343, 345.
[5] NICOLAI/HELLWIG/MOLDENHAUER (wie Anm. 1).
[6] HEIDENREICH (wie Anm. 4), Sp. 345.
[7] Bernd KRÖPELIN (Bearb.), Korbacher Urkunden - Regesten, Band 2, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 2002, S. 111, Nr. 755. In der Urkunde vom 19. April 1563 werden Johannes und Francisus Vöpeln als Brüder und Söhne des verstorbenen Pfennigmeisters Michael Vöpeln genannt.
[7a] Hermann STEINMETZ, Die waldeckischen Beamten vom Mittelalter bis zur Zeit der Befreiungskriege, in: Geschichtsblätter für Waldeck, Band 60 (1968), S. 78, Nr. 211.
[8] NICOLAI/HELLWIG/MOLDENHAUER (wie Anm. 1).