Tränkestraße 13 (Korbach)

Das Haus Tränkestraße 13 im Dezember 2016. Im Sommer 2016 wurde die Fassade restauriert.
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Das Haus Nr. 13 in der Tränkestraße ist ein 1754 von dem Metzgermeister Wilhelm Asmuth und seiner Frau Maria Sophia Blume erbautes Fachwerkhaus in der Altstadt von Korbach [1]

Geschichte

1. Erster bekannter Eigentümer des Vorgängerbaus war um 1680 Justus Hesse (* um 1642; begr. 15.02.1730; 88 Jahre). Seine erste Ehefrau hieß Anna Maria, Geburtsname unbekannt (* um 1643 in Rhenegge; begr 27.01.1682). In zweiter Ehe war er mit einer Margarethe verheiratet, Geburtsname unbekannt (* um 1661; begr. 03.05.1731; 70 Jahre).

2. 1722 wird Anton Blume/Blomen (~ 17.05.1699; begr. 12.05.1737) als neuer Eigentümer verzeichnet. Er war der Sohn des Jeremias Blomen (Tränkestraße 338) und der Anna Catharina Werner aus Düdinghausen. Am 15. April 1722 heiratete er Maria Elisabeth Thiele (* um 1687;† 21.06.1769; 82 Jahre, 6 Monate), Tochter des Bernhard Christoph Thiele und der Anna (Maria) Elisabeth Weiffenbach. Zeitweise gehörte ein Drittel des Hauses dem Johann Philipp Henckeler und später dessen Sohn Johann Georg Henckeler.

3. Durch Eheschließung wurde im Jahr 1748 der Metzgermeister Johann Wilhelm Asmuth (~ 29.09.1725; † 22.05.1795; 70 Jahre) das Haus, indem er am 17. Januar 1748 Maria Sophia Blume (~ 06.07.1727; † 08.04.1784; 57 Jahre) heiratete, Tochter von Nr. 2. Die Eltern des Wilhelm Asmuth waren Leonhard Asmuth (Lengefelder Straße 7) und Maria Elisabeth Neudorf. Wilhelm Asmuth erwarb 1747 die Bürgerrechte und war Ratsmitglied in den Jahren 1763, 1763, 1768 und 1781. Er ließ 1754 das heutige Haus erbauen. Die Eheleute Asmuth Blume hatten mindestens zwei Kinder:

a) Maria Christiane Asmuth (1749-1801) Henrich Tent (Enser Straße 7)
b) Catharina Margarethe Asmuth (1773-1837), Nr. 4

4. Ebenfalls durch Heirat wurde im Jahr 1793 Schneidermeister Reinhard Wilhelm Otto (* 25.10.1764; † 02.01.1803; 39 Jahre) neuer Eigentümer, indem er im November 1792 Catharina Margarethe Asmuth (* 19.11.1773; † 03.04.1837; 63 Jahre, 4 Monate) ehelichte, Tochter von Nr. 3. Reinhard Otto war der Sohn des Schneidermeisters Bernhard Otto aus Rhoden und der Maria Eleonore Wäscher. Er erhielt 1792 die Bürgerrechte. Seine Witwe ging eine zweite Ehe mit Nr. 5 ein. Aus der Ehe Otto/Asmuth ging mindestens ein Kind hervor: Georg Otto (Nr. 6).

5. 1804 wurde der Schuhmachermeister Johann Georg Ludwig Oppenländer (* 28.09.1777; † 04.10.1830) neuer Eigentümer, indem am 16. Mai 1804 der die Witwe von Nr. 4, Catharina Margarethe Asmuth, heiratete. Die Ehe wurde 1821 geschieden. Oppenländer war der Sohn des Schuhmachermeisters Johann Jacob Oppenländer und der Maria Wilhelmine Stede. Im Kirchenbuch der Neustadt heißt es ihn: "Ein Schuhmacher, der ausschweifend lebte, sich den Hals abschnitt. Er soll 51 Jahre geworden sein."

6. 1818 wurde das Eigentum auf den Schneidermeister und Landwirt Georg August Christian Otto (~ 29.08.1759; † 27.04.1862) übertragen, Sohn von Nr. 4. Er erwarb 1818 die Bürgerrechte und heiratete am 26. Mai 1820 Marie Friederike Rappe (~ 10.02.1793; † 05.06.1866), älteste Tochter des Metzgermeisters Henrich Rappe (Brauberg 12) und der Johann Catharina Elisabeth Huge. 1820 kaufte Otto das Haus Lengefelder Straße 6, das neben seinem Elternhaus seiner Frau lag. Das Paar hatte mindestens zwei Kinder:

a) Caroline Friederike Christiane Otto (Nr. 7)
b) Henriette Karoline Philippine Auguste Otto Louis Frese (Marktplatz 5)

7. 1837 erwarb durch Heirat der Schlossermeister Henrich Anton Ludwig Schumacher (* 30.03.1840; † 30.09.1875) das Anwesen, indem er am 14. April 1837 Caroline Friederike Christiane Otto (* 31.10.1797; † 02.12.1870) heiratete, älteste Tochter von Nr. 6. Sie war in erster Ehe mit dessen Bruder, Johann Christian Wilhelm Schumacher (1796-1833), verheiratet, mit dem sie einen Sohn hatte (Nr. 8). Beide Ehemänner waren Söhne des Schlossermeisters Gottfried Schumacher (Oberstraße 2) und der Maria Christi(a)ne Tent. Ludwig Schumacher erhielt 1836 das Bürgerrecht und war Dechant der Schmiedeinnung in den Jahren 1837, 1838, 1838, 1842, 1846, 1850 und 1859.

8. Erst einige Jahre nach dem Tod seiner Mutter und seines Stiefvaters, 1879, wurde der Schlossermeister Johann Georg Friedrich Schumacher (* 24.02.1822; † 05.08.1896) als neuer Eigentümer eingetragen. Er war der Sohn aus der ersten Ehe der Caroline Friederike Christiane Otto (Nr. 7) mit Johann Christian Wilhelm Schumacher. Am 19. Juni 1853 vermählte sich Friedrich Schumacher mit Johannette Lisette Louise Frese (* 25.09.1823; † 23.03.1895), Tochter des Bäckermeisters Philipp Frese (Professor-Bier-Straße 6) und der Louise Catharina Senge.

9. 1896 erbte der Schlossermeister Karl Schumacher (* 07.08.1857; † 10.07.1934), Sohn von Nr. 8, das Haus. Am 11. November 1884 heiratete er Karoline Fisseler (* 08.02.1866 in Giebringhausen; † 01.04.1920 in Marburg), Tochter des Briefträgers Karl Fisseler (Rhenegge) und der Henriette Brühmann. Eine zweite Ehe ging er am 25. Juli 1922 mit Luise Schlüter (* 01.02.1883 in Freienhagen; † 19.10.1944) ein, Tochter der Dorothea Karoline Elisabeth Schlüter aus Freienhagen.

10. Im Jahre 1911 erwarb der Schneidermeister Wilhelm Schmidtmann (* 31.12.1878 in Nieder-Ense; † nach 1960) das Anwesen. Seine Eltern waren Friedrich Schmidtmann aus Berndorf und Karoline Hartwig aus Lengefeld. Er vermählte sich am 22. März 1904 in Barmen mit Marie Herbener (* 20.08.1883 in Alleringhausen; † 23.09.1936), Tochter des Wilhelm Herbener (Grüne/Westfalen) und der Christiane Schulze (Bömighausen).

11. 1937 kaufte der Schuhmachermeister Karl Wittekind (* 31.05.1898; † nach 1960) das Haus. Er war der Sohn des Heinrich Wittekind aus Meineringhausen und der Karoline Vesper aus Immighausen. Am 2. Mai 1926 heiratete er in Rhadern Marie Zocher (* 17.01.1901 in Rhadern; † nach 1960), Tochter des Wilhelm Zocher und der Lina Iske in Rhadern.

12. Nach 1960 (1961?): Karl Wittekind (um 1928 ?; † 2006), Sohn von Nr. 11.

13. Die weiteren Eigentümerwechsel sind hier nicht bekannt.

Bilder

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Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 7, Dalwigker Straße - Am Butterturm - Grabenstraße - Entengasse - Tränkestraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1960, S. 96-98. Alle folgenden Daten, soweit nicht anders vermerkt, nach THOMAS. Falls nicht anders angegeben, sind alle genannten Personen in Korbach geboren und gestorben.