Im Paß 2 (Korbach)

Das Haus Im Paß 2 im Dezember 2016.
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Das Haus Nr. 2 der Straße Im Paß ist ein Fachwerkhaus unbekannten Baujahres mit einem modernen Anbau in der Altstadt von Korbach [1]

Geschichte

1. Als erster Eigentümer wird um 1736 der Bäckermeister Johannes Goette (~ 03.04.1713; † 16.06.1769) genannt. Er war der Sohn des "Sonnenwirtes" Johannes Goette (Marktplatz 2) und der Maria Catharina Haxthausen. Am 4. November 1736 heiratete er Christiane Elisabeth Asmuth (~ 14.06.1722; 17.06.1793, 72 Jahre), Tochter des Leonhard Henrich Asmuth (Lengefelder Straße 7) und der Maria Elisabeth Neudorf. Goette erwarb 1736 die Bürgerrechte, war Ratsmitglied in den Jahren 1749 und 1753, Ratsrentmeister 1754, 1757, 1759, 1761 und 1764 sowie Dechant der Bäckergilde 1739, 1741 und 1765. Er war auch Eigentümer des schwiegerelterlichen Hauses Lengefelder Straße 7.

2. Im Jahr 1758 erwarb Johann Justus Schlömer (~ 06.01.1724; † 07.07.1790) das Haus. Er war der Sohn des Schreinermeisters Jacob Schlömer (* in Goldhausen und Begründer der Korbacher Familie Schlömer [2] ) und der Anna Maria Blume. Am 17. Januar 1747 heiratete er Anna Erich Goette (~ 18.07.1724; 25.11.1798), zweite Tochter des Dietrich Goette (Stechbahn 2) und der Agnes Engelhard. Schlömer war Bürger seit 1746, Ratsmitglied 1773 und Ratsrentmeister in den Jahren 1776-1778 sowie 1780. Aus der Ehe gingen mindestens zwei Kinder hervor:

a) Johann Philipp Schlömer (1759-1800), Tränkestraße 12
b) Wilhelm Schlömer(1763-1839), Nr. 3.

3. 1790 erbte der Schreinermeister und Polizeiinspektor Johann Dietrich Wilhelm Schlömer (~ 24.04.1763; † 13.02.1839) das Haus. Er war der Sohn von Nr. 2 und Bruder von Nr. 4. Am 1. Dezember 1790 heiratete er Henriette Catharina Friedrich (~ 19.07.1765; † 19.10.1804 [Kindbett]), Tochter des Schlossermeisters Conrad Friedrich aus Melsungen und der Johanna Benigna Schalk, Witwe des Henricus Limpert. Aus dieser Verbindung ging mindestens ein Kind hervor:

Philipp Bernhard Schlömer (Professor-Bier-Straße 6)

Eine zweite Ehe ging Schlömer am 24. Mai 1805 mit Maria Catharina Schmale (* 18.01.1785; † 26.11.1825 [Brustkrebs]) ein, Tochter des Ratsrentmeisters und Bäckermeisters Henrich Schmale und der Johanette Friederike Limpert. Aus dieser Verbindung stammt ebenfalls mindestens ein Kind:

Maria Henriette Louise Schlömer (1807-1879) Theodor Schumacher (Oberstraße 2)

Wilhelm Schlömer übernahm 1805 das Haus seiner Schwiegereltern: Rathausgasse 2a und übertrug das Haus "Im Paß 2" an seinen Bruder (Nr. 4).

4. 1805 übernahm der Bruder von Nr. 3, Henrich August Schlömer (~ 31.03.1754; † 12.05.1820 [Krebs]) das Haus. Er war der älteste Sohn von Nr. 2 und als Schreinermeister, Stadtrezeptor sowie städtischer Bauaufseher tätig. Am 18. Februar 1783 heiratete er Catharina Thiele (* 22.02.1760; † 22.02.1830), dritte Tochter des Pfennigmeisters Henrich Thiele und der Anna Maria Goette. Schlömer starb in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen.

5. Im Wege der Erbfolge ging das Gebäude 1822 auf den ältesten Sohn von Nr. 4, Christian Friedrich Wilhelm Schlömer (* 17.03.1793; † nach 1847 USA) über. Am 5. Dezember 1821 heiratete er Christiane Wilhelmine Elisabeth Pohlmann (* 08.09.1795; † 14.11.1845 [in großer Armut]). Sie war die älteste Tochter des Schreinermeisters Friedrich Wilhelm Pohlmann und der Marie Christiane Hänschen. Schlömer ist nach dem Tod seiner Frau in die USA ausgewandert. Ihm folgte seine Tochter Henriette Schlömer und deren Ehemann Christian Hofmann.

6. 1827 erwarb der Schreinermeister Justus Wille (* 02.11.1793; † 01.08.1869) das Haus. Er war der Sohn des Schreinermeisters Johann Friedrich Wille (Rathausgasse 8) und der Marie Louise Schlömer. Justus Wille erhielt 1828 das Bürgerrecht, war 1. Polizeiinspektor und Hospitalvorsteher. Am 28. November 1830 vermählte er sich mit Friederike Christiane Caroline Tent (* 30.12.1808; † 25.01.1851), Tochter des Metzgermeisters Henrich August Tent (Rathausgasse 5) und der Margarethe Elisabeth Salm. Eine zweite Ehe ging er am 26. Februar 1854 mit Wilhelmine Louise Schwalenstöcker (* 19.03.1808; † 04.02.1872) ein, Tochter des Wagners Johann Franz Christian Schwalenstöcker (Schulstraße 1) und der Christiane Schmalz.

7. Im Jahr 1869 erbte der Schreinermeister Carl Heinrich Ludwig Wille (* 04.04.1831; † 31.01.1896), Sohn von Nr. 6, das Haus. Am 6. Dezember 1866 heiratete er Marie Wilhelmine Henriette Caroline Richter (* 07.09.1832; † 07.07.1913), Tochter des Johann Friedrich Wilhelm Richter und der Marie Wilhelmine Christiane Küthe..

8. 1889 kaufte der Schumacher Johann Friedrich Wilhelm Hartmann (* um 1830 in Landau; † 30.03.1894, 64 Jahre), das Gebäude. Er war der Sohn des Johann Friedrich Wilhelm Hartmann und der Elisabeth Backhaus, beide in Landau. Am 1. April 1861 nahm er in Berndorf Marie Friederike Scriba (* 14.06.1822; † 15.01.1900) zur Frau, Tochter des Landwirts Scriba in Berndorf. Hartmann war von 1862 bis 1889 Eigentümer des Hauses Im Paß 4.

9. 1898 wurde das Eigentum auf den Sohn von Nr. 8, den Landwirt Christian August Carl Hartmann (* 18.06.1858 in Berndorf; † 16.08.1926) übertragen. Er heiratete am 21. Februar 1897 Marie Karoline Friederike Bock (* 09.08.1865 in Dorfitter; † 10.07.1924), Tochter des Landwirts Johann Friedrich Bock in Dorfitter.

10. 1926 erbte der Kraftfahrer Heinrich Hartmann (* 13.04.1901; † nach 1960), Sohn von Nr. 9, das Haus. Er vermählte sich am 8. August 1936 in Usseln mit Lina Asmuth (* 29.12.1912 in Usseln; † nach 1960), Tochter des Landwirts Friedrich Asmuth und der Luise Wilke, beide aus Usseln. Einziger Sohn aus dieser Ehe war Karl Heinz Hartmann (* 18.05.1937; † 05.11.1955).

11. Die weiteren Eigentümerwechsel sind hier nicht bekannt.

Bilder

Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 8, Rathausgasse - Im Paß - Im Tempel - Kilianstraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1961, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1961, S. 44-46. Alle folgenden Daten, soweit nicht anders vermerkt, nach THOMAS. Falls nicht anders angegeben, sind alle genannten Personen in Korbach geboren und gestorben.
[2] Bei Hilmar G. STOECKER (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 17, Goldhausen, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1978, S. 141, nicht verzeichnet.