Michael Dulfigge (* 1645 in Korbach; † 3. November 1726 ebenda), war ein Metzgermeister in Korbach. [1]
Michael Dulfigge war der Sohn des Metzgermeisters Johannes Dulfigge (Dalwigker Straße 9).
Er erwarb im Jahr 1677 die Bürgerrechte, war Ratsmitglied in den Jahren 1683, 1686 und 1699 sowie Rentmeister in den Jahren 1701 und 1705. Dulfigge war in erster Ehe verheiratet mit einer Juliane, die mit 49 Jahren starb und am 28. März 1700 begraben wurde. Sie war wahrscheinlich eine Tochter des Meinolf Contzen. [1a] 1678 wird "ihre Schwester Anna Catharina Contzen" Patin und 1691 eine Elisabeth Contzen. Mit Juliane hatte Michael Dulfigge mindestens zwei Kinder:
Michael Dulfigge, junior (~11.01.1681; begr. 07.02.1752) [2]
Anna Elisabeth Dulfigge (1691-1749) ⚭ I. 22.05.1711 mit Curt Henrich Neumann (1681-1721, Professor-Bier-Straße 17), II. 15.07.1722 mit Georg Ernst Klinkerfuß aus Celle. [3]
Um 1692 wurde Dulfigge Eigentümer des Hauses Entengasse 3. Er veräußerte es im Jahr 1702 und erwarb im gleichen Jahr das Haus Lengefelder Straße 6 (heute Verlagshaus Bing). Nach Julianes Tod ging er eine zweite Ehe ein mit Catharina Limpert (* um 1649; begr. 30.12.1729, 80 Jahre), Tochter des Georg Limpert. Die Familie Dulfigge wird bereits Ende des 15. Jahrhunderts in Korbach erwähnt. In einem Kaufvertrag vom 6. April 1575 werden ein Kaspar Dulfigger mit seiner Frau Katharina, wohnhaft in der Dalwigker Straße, und in einem Kaufvertrag vom 27. Juli 1580 ein Jost Dulfigger und seine Frau Eyla genannt. [4] 21 Mitglieder der Familie waren in Korbach Metzger. Im Jahr 1788 starb sie im Mannestamm in Korbach aus. Mehrere Mitglieder der Familie wurden im 17. Jahrhundert als Hexer und Hexen hingerichtet.
Dulfigges Grabstein steht auf der Nordseite des Totenhagens, unweit des Eingangs Lengefelder Straße an der Innenmauer, direkt hinter der Wasserentnahmestelle und vor den Resten eines alten Wehrturms. Es handelt sich um einen der ältesten Grabsteine auf dem Friedhof. Seine Inschrift lautet: "Michel Dulfigge - ist gebohren 1645 - gestorben 1727 - gelebt 82 I. A." Die Ziffern sind stark verwittert und kaum noch zu erkennen.
[1] Soweit nicht anders vermerkt, alle Angaben aus: Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 4, Lengefelder Strasse - Schulstrasse - Im Sack - Am Tylenturm, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1959, S. 29, 31 (Lengefelder Straße 6); ders., Heft 7, Dalwigker Straße - Am Butterturm - Grabenstraße - Entengasse - Tränkestraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1960, S. 57 (Entengasse 3).
[1a] Martin RUDOLPH (Bearb.), Korbacher Bürgerfamilien - Die Nachkommen des Korbacher Bürgermeisters Curt Schumacher, 1585-1660, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1976, S. 209.
[2] Michael Dulfigge jun. war verheiratet mit Anna Elisabeth Leie oder Leye. Mit ihr hatte er mindestens zwei Töchter: Juliane (* 1718) und Anna Elisabeth (1709-1754), vgl. THOMAS (wie Anm. 1), Heft 4, S. 31 (Lengefelder Straße 6) und Heft 7, Seite 122 (Tränkestraße 12).
[3] Hermann THOMAS/Karl WILKE (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 2, Professor-Bier-Straße - Hinter dem Kloster - Bunsenstraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.), 2. Auflage 1998, S. 50 (Professor-Bier-Str. 17).
[4] Bernd KRÖPELIN (Bearb.), Korbacher Urkunden - Regesten, Band 1, Stadtarchiv Korbach [Hrsg.] 1997, S. 121 (Nr. 354) und S. 123 (Nr. 360).