Stechbahn 21 (Korbach)

Das Haus Nr. 21 der Stechbahn war ein Haus unbekannten Baujahres in der Altstadt von Korbach. [1] Es wurde 1764 wegen Baufälligkeit abgerissen.

Geschichte

Die Bezeichnung "Nr. 21" war nicht offiziell, sondern wird hier nur aus Ordnungsgründen verwendet. Die genaue Lage läßt sich nicht mehr bestimmen. Das Haus lag wahrscheinlich zwischen den Gebäuden Stechbahn 19 und Marktplatz 5a.

Das Haus wurde beim Stadtbrand von 1664 stark beschädigt. Ob es wieder instandgesetzt oder vollständig neu errichtet wurde, ist nicht bekannt. Im Verzeichnis der Brandgeschädigten von 1664 wird es unter den Häusern der Altstadt aufgeführt: "Die Kösterei, hat großen Schaden erlitten". Zum Wiederaufbau wurde von der Waldgenossenschaft der Marke eine Spende von drei Fudern Buchenholz gegeben. Im Kataster der Altstadt, Band V, S. 223, heißt es über das Haus: "Schumacher, Henrich Joh. Samuel, Wohnhaus am Kirchhof. Ein Platz Garten beim Hause von Michael Erben, so eine Hausstätte gewesen ist."

1. Nach 1664 wohnte hier der Bäckermeister Zacharias Hampe (* um 1630; begr. 09.07.1691; 61 Jahre), Sohn des Lorenz Hampe, genannt Thomas (Bürger 1622). Zacharias Hampe war auch als Küster der Kilianskirche tätig. Schon im Verzeichnis der Brandgeschädigten von 1664 wird das Haus als "Kösterei" bezeichnet, welche großen Schaden erlitten habe. Der Name seiner ersten Ehefrau ist nicht bekannt. Sie wurde am 25. März 1674 begraben. Eine zweite Ehe ging er am 10. Februar 1675 mit Anna Ursula Lips sein. Sie heiratete in zweiter Ehe den Schulmeister und Küster der Nikolaikirche Jost Arndt Friedewald.

2. Im Jahr 1700 wird das Haus auf den Bäckermeister Michael Hampe junior (~ 29.12.1675; begr. ?) überschrieben, Sohn von Nr. 1. Er erwarb im gleichen Jahr die Bürgerrechte und heiratete am 9. November 1701 Anna Maria Meyer (~ 17.07.1672; begr. 02.03.1721), Tochter des Hermann Meyer (Bürger 1668) und der Anna Erich. Eine zweite Ehe ging er 1722 mit Anna Margarethe Franke (* um 1692 in Mengeringhausen; begr. 17.03.1754, 61 Jahre). [2]

3. 1754 ging das Haus auf die Erben von Nr. 2 über.

a) Conrad Hampe (~ 12.01.1710; begr. 30.04.1761), ledig
b) Bäckermeister Christian Hampe (~ 12.09.1712; begr. 29.06.1759). Er wurde 1737 Bürger und heiratete am 5. Juli desselben Jahres Maria Elisabeth Wacker (~ 03.02.1715; begr. 21.09.1744), Tochter des Henricus Leonard Wacker. Eine zweite Ehe ging er am 4. Februar 1745 mit Susanne Elisabeth Platte (~ 04.10.1716; † nach 1771) ein, Tochter des Michael Platte. Christian Hampe erwarb 1737 das Haus seines Schwiegervaters, Unterstraße 4.
c) Julie Hampe (~ 24.05.1706; begr. ?)
d) Anna Maria Hampe (~ 15.01.1704; begr. ?). Sie vermählte sich am 12. Oktober 1727 mit dem Hutmann Johann Daniel Mohrmann.

Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 5, Stechebahn - Violinenstraße - Heumarkt - Am Steinhaus, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1959, S. 90-91. Alle folgenden Daten, soweit nicht anders vermerkt, nach THOMAS. Falls nicht anders angegeben, sind alle genannten Personen in Korbach geboren und gestorben.
[2] Im Ortssippenbuch Mengeringhausen nicht verzeichnet. Vgl. Herbert VOIGT/Christian MEUSER (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 89, Mengeringhausen, Waldeckischer Geschichtsvereins e.V. (Hrsg.), Bad Arolsen 2014, S. 154.